2016



Themen 2016: Signaturen ausgewählter Kräuter, Sträucher und Bäume

SB13 Signatur Buchsbaum

Aussehen/ Farbe
Der Buchsbaum ist immergrün. Man findet Buchsbäumchen häufig als Beetumrandung. Oft begegnet er uns auch links und rechts von Eingangstüren, wo er dem Schutz der Häuser dient. Dem Aberglauben zufolge verfallen Hexen beim Anblick des Buchsbaumes in einen Zählzwang. Sie müssen zwanghaft die Blätter zählen und kommen damit nicht zum Ende, so dass sie keinen Unfug anrichten können. Stets verfällt die Hexe, die in der nordischen Mythologie die Großmutter des Winters und somit das Tod bringende Prinzip verkörpert, in einen Zählzwang. Dahinter verbirgt sich die Ehrfurcht der Winterdämonen vor dem Grün des Lebens. Denn der Buchs sowie andere Immergrüne galten stets als Sitz der Vegetationsgeister und daher tritt der Buchs als Symbol des Lebens auch im Osterbrauchtum auf, das sich bei den Christen um die Auferstehung und bei den Heiden um die Rückkehr der Vegetationsgeister dreht.

Geruch
Der Buchsbaum wächst als zweigeschlechtige Pflanze. Von März bis Mai erscheinen in den Blattachseln unscheinbare, gelbliche, wohlriechende Blütenknäuel. Jeder Knäuel besteht in der Regel aus einer endständigen weiblichen Blüte und mehreren seitenständigen männlichen Blüten. Überhaupt verströmt die ganze Pflanze einen charakteristischen warmen Geruch, der betäubt und aber auch Geborgenheit vermittelt.

Verhalten
Die Blüten produzieren reichlich Nektar und Pollen und werden daher gern von Bienen und Fliegen aufgesucht. Der Buchs gilt wegen der früh im Jahr beginnenden Blüte als wichtige Bienenweide.
Der Duft der Samenwarzen lockt
 Ameisen an, die die Samen verschleppen; damit gehört der Buchsbaum – zusammen mit demBesenginster – zu den wenigen mitteleuropäischen Gehölzen, deren Samen von Ameisen verbreitet werden. Buchs ist ein sehr sozialer Baum. Nur selten tritt er alleine auf. Er ist für uns da – auch in unserer letzten Stunde, auch wenn wir hinübergeschritten sind in die Anderswelt. Deshalb geht es für uns Sterbliche beim Buchs auch nicht immer ganz „geheuer“ zu und her… 

Vorkommen
Der Buchs liebt die Wärme, kommt aber auch mit unserem Klima klar. Volle Sonne schätzt er allerdings weniger. Die Ambition zum Warmen hin ist auch im Duft förmlich riechbar. Vielleicht steht er deshalb auch für Liebe und Fruchtbarkeit.

Wachstum
Der Buchsbaum wächst sehr langsam und bedächtig. Er besteht aus sehr hartem Holz. Das schwerste, das wir in unserem Umfeld kennen.  Er ist winterhart. Rituell und magisch kann der Buchsbaum als Symbol für Standhaftigkeit, Ausdauer, langes Leben und Unsterblichkeiteingesetzt werden.
  
Besonderheit/ Geschmack
Der Buchsbaum ist in allen Teilen giftig; er enthält rund 70 Alkaloide. Als heckenartige Umrandung, etwa von Gräbern, dient er dem Bannzauber, damit unruhige Geister im Grab gebannt sind und nicht als Wiedergänger Unruhe stiften.

Bedeutung/ Symbolik
Katholiken schmücken am Palmsonntag die Kreuze ihrer Wohnung und des „Herrgottswinkels“ mit geweihten Zweigen des Buchsbaums. Gelegentlich werden Buchsbaumzweige auch anstelle von Tannenzweigen für Adventskränze und Weihnachtsschmuck genutzt. In den Niederlanden wurden zu Ostern Buchszweige über Herdstellen und an Stalltüren gehängt.In China gilt der Buchsbaum als Symbol für langes Leben.
Der Buchsbaum liefert biegsame immergrüne Zweige, die gerne zu Kränzen gewunden werden, wobei der Kranz an sich schon die Ewigkeitsymbolisiert, denn der Kreis hat ja kein wirkliches Ende.

Beschaffenheit
Buchs dient mit seinen biegsamen Zweigen auch als heidnische Lebensrute: Der heilige Nikolaus, der als Schutzpatron der Schiffer eine direkte Verbindung zum Totenreich herstellt, kommt bekanntlich, um die guten Kinder zu belohnen und um die bösen zu bestrafen. Dahinter verbirgt sich der heidnische Brauch des Lebensweckens, denn ursprünglich sollte der symbolische Schlag mit dem Segenszweig die Lebenskraft der immergrünen Zweige auf den Menschen übertragen. Das Schlagen mit Lebensruten, das Stampfen auf der Erde sowie Peitschenknallen und Lärmen sind wichtige Kultelemente, die immer wieder im Jahresbrauchtum auftreten, und stets auch dem Zweck dienen, die Lebensgeister von Mensch oder Natur zu wecken.

Astrologie
Mit seiner Härte und Knochigkeit ist der Buchs dem Saturn zugeordnet. Dem entsprechend eignet er sich wahrscheinlich zur Behandlung von Altersleiden wie chronischen Hautleiden, Rheuma und Gicht (äusserliche Anwendung). In der Praxis bewährt sich der Buchs bei diffusem Haarausfall zur äußerlichen Begleitbehandlung. Am besten stellt man aus den Blättern eine Abkochung her (2 TL mit 250 ml etwa 10 Minuten köcheln), die mit einem Glas gehopftem Bier und einem Eigelb vermengt als Shampoo-Ersatz dient und zwei bis drei Mal wöchentlich statt der kommerziellen Haarpflegeprodukte gebraucht wird. Die Haare werden dadurch seidiger und innerhalb weniger Wochen oftmals auch dichter im Wuchs.

Gestalt
Buchs ist sehr anpassungsfähig. Es gibt kaum eine Form, in die man ihn nicht schneiden könnte und in der er sich offensichtlich unwohl fühlen würde. Vielleicht fällt ihm deshalb seine Position zwischen Leben und Tod leicht?!

Seine „Beweglichkeit“ hat auch zur Folge, dass sehr viele verschiedene Arten von Buxus beim Gärtner greifbar sind.