2016



Themen 2016: Signaturen ausgewählter Kräuter, Sträucher und Bäume

ST2 Signaturen - Rudolf Steiner

Gleichgewichtslehre nach Rudolf Steiner

Der Geistesforscher Rudolf Steiner (1861 –1925) hat uns u.a. in Bezug auf die Erkennung und Wirkung von Heilpflanzen eine ganze Menge von interessanten Thesen hinterlassen.

Er erkannte die Pflanze als bipolares, dreigliedriges Wesen zwischen Himmel und Erde mit einem Oben, Unten und einer Mitte.

Die Blüten bilden den Kontaktpunkt zur Umwelt.
Ätherische Öle sind ohne Wärme und Licht nicht herzustellen. Auch keine Blütenfarbstoffe. Wärmeprozesse finden gesteigert in der Blüte statt. Die Temperatur ist hier höher als im Rest der Pflanze. Die Blüte lebt nur kurze Zeit.

Der Gegenpol ist in der Wurzel zu finden.
Nicht hell und warm, sondern dunkel und kalt ist es dort. Und die Farben sind normalerweise undefinierbare Tönungen von grau, braun und schwarz.
Die Wurzel nimmt aus der Mineralwelt Stoffe auf und erhebt diese auf die Lebensstufe. Die Wurzel ist meist sehr vital und überlebt oft jahrelang.

Die Mitte der Pflanze ist der Spross mit seinen Blättern. Hier finden wir ein Sowohl- Als- Auch. Aufbau am Tag, Abbau in der Nacht. Hell- Dunkel- Prozesse der Photosynthese. Aufsteigender und Absteigender Saftstrom, alles rhythmische Phänomene. Hier findet der Austausch zwischen den beiden Gegenpolen statt.

Auch der Mensch ist ein dreigliedriges Wesen.

Im Kopf haben wir es mit stark verfestigenden, verhärtenden Kräften zu tun (Schädel, Zahnschmelz). Im Kopf finden wir die Hauptzentrale des Nervensystems. Im Kopf ist es kühl. Hier finden die Bewusstseinsprozesse statt. Denken heisst aber auch abbauen (Regeneration durch Schlaf).

Den Gegenpol finden wir im Unterleib, am Bauchpol. Hier ist es bedeutend wärmer als im Kopf. Hier wird täglich aufgebaut (Stoffwechsel, Blut, Geschlechtszellen). Das Meiste verläuft unbewusst.

Diese zwei entgegengesetzten Pole werden durch ein rhythmisches System verbunden. Einerseits durch die Atmung, zweiterseits durch das Blut und dritterseits durch die alles umschliessende Haut.

Das harmonische Gleichgewicht der polar entgegengesetzten Wirkungen des Nerven- Sinnes- Systems und des Stoffwechsel- Gliedmassen -Systems bedeutet Gesundheit. Jede Störung in diesem Gleichgewicht bedeutet Krankheit.

1 - Es ist eine geniale Entdeckung Rudolf Steiners, wenn er sagt, eine Pflanze sei dann Heilpflanze, wenn sie in irgendeiner Weise eine Verzerrung, Verzeichnung, Abnormalität aufweise, wenn also die Dreigliederung von Wurzel- Blatt – Blüte (Frucht) gestört sei. 

2 - Die zweite geisteswissenschaftliche Betrachtung lautet: die Wurzelprozesse der Pflanzen entsprechen den Kopfprozessen des Menschen, die Blütenprozesse den Stoffwechselvorgängen und die Blattprozesse den rhythmischen Abläufen im menschlichen Körper. Der Mensch ist eine umgekehrte Pflanze.

3- Nach dem homöopathischen Gedanken (Samuel Hahnemann, um 1800 u.a.) wirken  Blüten- bzw. fruchtbetonte Pflanzen damit vorwiegend auf Darm – Magen – Eingeweide – Stoffwechsel und Leber – Galle – Drüsen ein. (Stoffwechsel- Gliedmassen- System SGS)
Blattpflanzen sind in erster Linie für die Bereiche Blut- Blutkreislauf- Herz- Niere – Blase,Atmung- Lunge- Bronchien und Haut zuständig. (Rhytmisches System RhS)
Wurzelpflanzen wiederum zeigen ihre Wirkungen vorwiegend im Gebiet von Gehirn – Nerven – Sinnesorganen. (Nerven- Sinnes- System NSS)