2016



Themen 2016: Signaturen ausgewählter Kräuter, Sträucher und Bäume

SK10 Signatur Kraut Gundelrebe

Geruch
Wenn man die Blättchen der Gundelrebe zerreibt, verströmt sie einen ungewöhnlich würzigen und aromatischen, minzeartigen Duft. Die Pflanze enthält scheinbar viel ätherisches Öl, welches für den balsamischen Geruch verantwortlich ist. Augenblicklich scheint sich eine allfällige Verschleimung aus der Lunge zu entfernen. Das Atmen wird nachhaltig befreiender. Husten, Bronchitis und Asthma lösen sich nach und nach auf.

Farbe

Die Blütenfarbe der G. ist rot. Auch die Blätter sind von dieser Blutfarbe durchtränkt. Als blattbetonte Pflanze wird sie in den Bereichen Blutkreislauf (Entschlackung, Wunden, Leber, herzstärkend) aber auch Lungenkreislauf (Erkrankungen der Atemorgane,) bzw. im Hautbereich (Stoffwechselerkrankungen, Entzündungen, Akne, Narben, Eiter, Schmerzstillung,..) wirksam sein.

Gestalt
Die jungen Blätter sind am Vegetationspunkt jeweils zu zweien flach aneinander geschmiegt- wie zwei zusammengefaltete, nach oben gerichtete Hände. ¨ Die Blüten sind ausladend und dehnen sich weit in die Horizontale. Die Oberlippe ist abgeflacht und so wirken die Blüten wie die Geste des Loslassens und Empfangens.

Geschmack
Die Pflanze schmeckt bitter aber sehr angenehm würzig. Sie wirkt appetitanregend. Eine zusammenziehende heilende Wirkung macht sich im Mund bei Schleimhautentzündungen bemerkbar: “Nimm drei Gundelreben und lasse sie in deinem Mund umschweben!”. Beim Essen der Pflanze kommt zudem viel Wärme im Innern des Körpers auf. Heilwärme – der positive wohlige Rahmen, um Heilvorgänge zu beschleunigen.

Form
Gemäss Signaturenlehre sind die Lippenblütler von Kräften durchwirkt, die die Pflanzenbildung in der Entfaltung hemmen, von der Umgebung absondern und nach innen zentrieren. Die zusammenziehenden Kräfte, die vor allem zur Samenbildung dienen, kommen besonders machtvoll zur Geltung, wenn die Pflanze zum Blühen übergeht. Sie lassen aus der Blütenkrone ein Gebilde entstehen, das stark auf sich konzentriert ist und jedes Samenkorn bekommt eine zusätzliche spezielle Fruchthülle. Die Zentrierung auf sich selbst ist auch in den Blättern erkennbar: einfache, ungeteilte Formen. Häufig sind in Lippenblütlern konsequenterweise Gerbstoffe mit zusammenziehender Wirkung zu finden. Die Gerbstoffe der Gundelrebe festigen und trocknen wundes, verletztes, eiterndes, wässriges, gequetschtes, schlecht heilendes Gewebe. In der Form der Blättchen kann zudem ein Bezug zur Niere gesehen werden.

Standort
Die Gundelrebe kommt bevorzugt auf feuchten, schweren, fruchtbaren sowie kalkhaltigen Böden und in Wäldern vor. Sie vermag die durch innere Kälte, Dunkelheit, Trockenheit gestockten und erstarrten prozesse wärmend zu durchdringen und neu zu beleben. Könnte G. auch ein Heilmittel gegen Rheuma und Gicht sein? Die Gundelrebe sucht wie Brennnessel und Holunder die Nähe des Menschen. Aufgrund der Vorliebe für nährstoffreichen Boden ist die Gundelrebe häufig an verunreinigten oder mit Umweltgiften belasteten Stellen zu finden. Eine Heilpflanze mit Zukunftspotential?

Verhalten
Die G. beendet die Winterstarre und Dunkelheit durch ihre lösenden Wärme- und Lichtkräfte und lässt so neue Lebensenergie (sanft und nie forcierend) durch die Adern fliessen. Eine Pflanze aller Wahrscheinlichkeit nach bei allgemeinen Erschöpfungszuständen, sowie Müdigkeit. Ein Jungbrunnen im Alter? Anpassungsfähigkeit Pflanzen, wie die G. vertragen Abgase, Reifenabrieb, metallverseuchte Böden und sauren Regen erstaunlich gut. Genau in dieser Anpassungsfähigkeit ist auch ihre gemeinsame Signatur verborgen. Damit beweisen sie, dass sie Widerstandskräfte gegen Umweltproblemstoffe in sich aufgebaut haben, die möglicherweise auch dem Menschen nützlich sind. Diese Pflanzen am Wegesrand sind daher als potentielle Heilpflanzen gegen sog. "Zivilisationskrankheiten" anzusehen; bspw. Allergien, Asthma, Atemwegsreizung durch Benzol oder Ozon, Fettsucht, Infektanfälligkeit und Virusleiden, Hautleiden wie Neurodermitis und nicht zuletzt auch Schwermetallbelastung.

Gesellschaft
Betrachten wir den Bestand, so nehmen wir ihn als eine Ganzheit wahr. Wir sehen eine reiche Zahl von Rundformen, die miteinander zu kommunizieren scheinen. Die vielen Halbkreise sind wie Wellenmuster, die durch den ganzen Bestand vibrieren und ihn zu einer Einheit zu verbinden. Die G. ist Sinnbild für das Befreien vom Einzelkämpfertum. Gemeinsam sich den schöpferischen und wundertätigen Kräften der Natur überlassen und sich dem Schöpferischen überlassen könnte ihre Botschaft in diesem Bereich sein.

Name

Gundermann, Donnerrebe, Erdefeu, Erdkränzl, Gundam, Huder, Zieckelkräutchen, Gartenhopfen, Erdhopfen, Donnerkraut, Donnerrebe, Gundelse. Gund ist das altgermanische Wort für Eiter, Beule, faulige Flüssigkeit oder Gift und darin erkennen wir schon die Kraft des Krautes. Als Gundkräuter bezeichnete man Heilpflanzen mit denen sich die "Wundjauche" austreiben ließ.